Das Gehen als Gedankengenerator: Zehn Bücher zum Entdecken

Foto Luca Meneghel

Gehen, Umherschweifen, Orte und Territorien zu Fuß zu erforschen ist ein Akt absoluter Freiheit. Eine automatisierte, gängige menschliche Geste, die heute beinah einen subversiven Wert besitzt und den Wandernden zahlreiche Freiheiten eröffnet. Die Autorinnen und Autoren der zehn hier vorgestellten Bücher nähern sich dem Gehen aus verschiedenen Blickwinkeln, jedoch stets mit der Intention, den (Fuß)Weg als wirkmächtigen Gedankengenerator anzuerkennen.

von Alessandra Riggione, Museion Bibliothek und Letizia Basso, Museion Bookshop

Zehn Bücher zu entdecken

01_Careri

Walkscapes: walking as an aesthetic practice, Francesco Careri

Francesco Careri, 1966 in Rom geboren und Mitglied des nomadischen Observatoriums „Stalker/ON“ beschäftigt sich in seinem historischen Exkurs mit dem Gehen als Kunstform. „Walkscapes“ beschreibt die erratischen Reisen der Menschen zu den Menhiren...
02_Demetrio

Filosofia del camminare: esercizi di meditazione mediterranea, Duccio Demetrio

Für Duccio Demetrio ist das Gehen ist ein Gefühl, ein Instinkt, eine Berufung, die über das hinausgeht, was unsere Füße uns erlauben: „Se avvertiamo in modo febbrile il nostro pensare, diciamo che la nostra intelligenza cammina, non sapendo bene verso...
03_ferris

Ins Freie, Joshua Ferris

Wenn das Gehen zu einer zwanghaften Handlung wird, zu einer Krankheit, die kein Arzt heilen kann, dann ändert sich das Familienleben schlagartig. Der schnelle Rhythmus der Erzählung des amerikanischen Schriftstellers Joshua Ferris (1974) zieht die Leserinnen und Leser immer tiefer...
04_Fulton-(2)

Keep Moving, Hamish Fulton

Keep Moving ist ein Künstlerbuch, das 2005 anlässlich der monografischen Ausstellung von Hamish Fulton im Museion veröffentlicht wurde und einen kurzen Essay des legendären Bergsteigers Reinhold Messner enthält. Im Zentrum der Praxis...
DE_kagge-Camminare_gehen

Gehen. Weitergehen: Eine Anleitung, Erling Kagge

„Zu gehen verschafft ein Gefühl von Freiheit. Es ist das Gegenteil von ‚schneller, höher, weiter‘. Alles bewegt sich langsamer, wenn ich gehe, die Welt scheint sanfter zu werden, und eine kurze Weile lebe ich nicht durch die alltäglichen Verrichtungen...
DE_kagge-Tutto-Quello-philosophie

Philosophie für Abenteurer, Erling Kagge

„You were born an explorer”. “Meine Hoffnung ist, dass dieses kleine Buch dir helfen kann – unabhängig von Alter und Geschlecht -, deinen eigenen Pol, deinen eigenen Everest , deinen eigenen Traum zu finden. Es kann unangenehm und auch durchaus riskant sein, seine eigene...
07_Le-Breton

Lob des Gehens, David Le Breton

„Das Gehen ist Öffnung zur Welt. Es versetzt den Menschen wieder in das glückliche Empfinden seiner Existenz“. In seiner umfassenden Beschreibung des Gehens als Lebensform macht David Le Breton das Gehen zur unerhörten, subversiven und freiheitsbekräftigend...
DE_O-Mara_Das-Glueck

Das Glück des Gehens: Was die Wissenschaft darüber weiß und warum es uns so guttut, Shane O’Mara

„Gehen ist ganzheitlich: Jeder Aspekt des Gehens fördert jeden Aspekt des Seins. Es hilft uns, mit allen Sinnen die Welt in all ihren Erscheinungsweisen – Formen, Geräusche, Tasterlebnissen – zu erfahren, da es unser Gehirn auf vielfältige...
09_Rumiz_

A piedi, Paolo Rumiz

Eine langsame Durchquerung Istriens, ausschließlich zu Fuß, eine Geschichte, die Leserinnen und Leser zum Aufbruch ermutigt – denn „die Menschen gehen immer weniger zu Fuß, sie sind ungeschickt geworden, krümmen sich über ihre Handys…
010_solnit

Wanderlust: a history of walking, Rebecca Solnit

In jeder Bibliografie zum Thema Wandern präsent, bietet das sprachlich dichte und kultivierte Buch der kalifornischen Schriftstellerin und Feministin Rebecca Solnit, ein Kompendium des Wissens aus Philosophie, Geschichte, Kunstgeschichte, Politik, Poesie und Alpinismus...
011_thoreau

Vom Spazieren. Ein Essay, Henry David Thoreau

Geht wieder spazieren, lautet Thoreaus Aufruf in diesem kurzen Essay, das er während einsamer Ausflüge skizzierte und 1862 niederschrieb. Thoreau geht es beim Spazieren nicht um „Leibesertüchtigung“ oder darum, Kalorien zu verbrennen...