Traité succint de l’art involontaire (Kurztraktat über unwillentlich entstandene Kunst), Gilles Clément

Das Buch ist eine Art Bildungsreise, in der Gilles Clément (1943), einer der einflussreichsten französischen Biologen, Agronomen, Schriftsteller und Landschaftsarchitekten in Europa, verschiedene Kategorien unfreiwilliger Kunst zu klassifizieren versucht. Er ermutigt uns, sie in den zufälligen Spuren von Menschen, im posturbanen und postindustriellen Raum, außerhalb gewöhnlicher Orte und Schemata zu erkennen.
Der Autor zeichnet, fotografiert und beschreibt diese zeitgenössische Kunstform als Tochter eines minderjährigen Gottes, unsigniert, von Galerien und Museen weder geschützt noch gefördert. Herausstechen die überraschenden Müllcontainer-Installationen von Kapstadt oder Tasmaniens elegante Erdhaufen; die Reflexion des Eisenschrotts rostiger Brücken entlang der Straßen Madagaskars oder die ephemere Jagd nach einer Plastiktüte, die, vom Wind getrieben, wegfliegt und, so im Buch (S. 35 ital. Ausgabe), dem normalen Schicksal des schweren Mülls entkommt.

Für den, der beobachten kann, ist alles Kunst. (S. 13 ital. Ausgabe)

Gilles Clément
Breve trattato sull’arte involontaria
Aus dem Französischen von Giuseppe Lucchesini

Originaltitel: Traité succint de l’art involontaire
Macerata: Quodlibet, 2019

ISBN: 9788822902283
Ausgabe in italienischer Sprache
101 Seiten