“World Framed” – Roberta Dapunt

Foto Samira Mosca

Fünf Videointerviews erkunden die „fünf Welten“ von Matt Mullican. Start einer Online-Gesprächsreihe zur Installation des US-amerikanischen Künstlers in der Museion Passage.

 

Die Aufnahme eines Dialogs zwischen der Kunst und verschiedenen anderen Disziplinen wie der Neurowissenschaft, der Philosophie, der Literatur und dem Design: Dieses Ziel verfolgt das Museion ab dem 9. Februar mit fünf Videointerviews zur Arbeit „102 Signs for a Museum Fence” des US-amerikanischen Künstlers Matt Mullican. Das Werk hängt seit dem vergangenen November im Erdgeschoss des Museion und eröffnet dort ein neues Format, das unabhängig von den Ausstel-lungen Exponate aus der eigenen Sammlung vorstellt.

Mit einem Zeichensystem versucht Mullicans Arbeit die „fünf Welten“, in denen wir seiner Vorstellung nach leben, zu erfassen. Jeder dieser „Welten“ ist eine bestimmte Ebene unserer Wahrnehmung zugeordnet. Dieses Universum ist daher ein idealer Ausgangspunkt für interdisziplinäre Gespräche. Persönlichkeiten, die in Südtirol leben und arbeiten, wurden aufgefordert, einen Dialog zwischen Mullicans Installation und ihrem Arbeitsumfeld herzustellen, um neue Perspektiven für die Betrachtung unserer Gegenwart aufzuzeigen.

Am 9. Februar eröffnet ein Interview mit der Schriftstellerin Roberta Dapunt über die „Welt im Rahmen“, der Matt Mullican die Farbe Gelb zugeordnet hatte, diese Reihe. Die „Welt im Rahmen“ umfasst Elemente, denen Kultur und Wissenschaft einen Wert verleihen. Roberta Dapunt orientiert sich in ihrer Stellungnahme an der Sprache als Ausgangspunkt sowohl für ihre Literatur wie auch für die Kommunikation mit anderen Menschen.

 

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Es folgen Interviews mit dem Neurowissenschaftler Corrado Corti, mit der Linguistin Stephanie Risse, mit der Philosophin Paola Giacomoni und mit dem Designer Antonio Benincasa.

 

Die Schriftstellerin ROBERTA DAPUNT wurde 1970 in Abtei im Gadertal geboren. Sie schreibt in ladinischer und italienischer Sprache und hat im Einaudi Verlag die Gedichtbände La terra più del paradiso (2008), Le beatitudini della malattia (2013) und Sincope (2018) veröffentlicht. Im Folio Verlag erschienen Nauz, Gedichte und Bilder (2012), dies mehr als Paradies / la terra più del paradiso (2016) sowie die krankheit wunder / le beatitudini della malattia (2020). 2014 erschien anlässlich des Literatur- und Musikfestivals Wege durch das Land ihre Rede an die Sprache, un discorso semplice – eine einfache Rede. 2017 publizierte der Verlag Il Ponte del Sale die italienische Übersetzung von Nauz. 2016 wurde der Film NAUZ von Jochen Unterhofer und Florian Geiser (Ammirafilm) erstaufgeführt, 2020 der Film Scrivo ad alta voce, Roberta Dapunt von Pier Paolo Giarolo und Antonio Dalla Palma (Outroad). Ihre lyrischen Texte dienten mehrfach als Vorlagen für Kompositionen zeitgenössischer Musik.