Jimmy Robert, Mirror Language

Jimmy Robert, Mirror Language, exhibition view, Museion 2020. Foto Luca Guadagnini / Lineematiche. VG: Untitled (Plié II), 2020, Courtesy of the artist; Stitger Van Doesburg, Amsterdam. HG: Untitled (wall), 2015, Courtesy of the artist; Stitger Van Doesburg, Amsterdam; and Tanya Leighton, Berlin

Die Ausstellung ist am 28.05.2021 von 18 bis 20.30 Uhr zum ersten Mal für Besucherinnen und Besucher zugänglich
Dauer der Ausstellung: 28.05.2021 – 29.08.2021

 

Museion präsentiert Mirror Language, die erste Retrospektive in Europa und zugleich das italienische Debüt des Künstlers Jimmy Robert (Guadeloupe, Frankreich, 1975, lebt und arbeitet in Berlin). Die Ausstellung im Museion umfasst 40 Werke – und zwar Papierarbeiten, Installationen, Fotografien, Video- und Filmarbeiten sowie artist’s books ‒ aus den letzten zwei Jahrzehnten.

Die Präsentation erfolgt im geräumigen 4. Stock des Museion, für den Jimmy Robert ein raumbezogenes Projekt konzipiert hat. Die Werke sind auf großen, von der Decke herabhängenden und am Boden weiterlaufenden Papierbahnen installiert, wodurch Raumteilungen und -trennungen entstehen. Diese Strukturen sind ein markantes Element des gesamten Gestaltungskonzepts, das der Künstler für den Raum des Museion entwickelt hat.

Robert geht von den historischen Disziplinen Literatur, Dichtung und Kunst aus, die er um das Element der Performance erweitert, welches er von Schlüsselfiguren der modernen Kunst bzw. der Choreografie wie Yvonne Rainer und Stanley Brouwn übernimmt. So eröffnet Robert eine politische Perspektive in Hinblick auf Vulnerabilität, Identität und Gender. Er bedient sich sozusagen “bescheidener” Materialien wie Papier und Klebeband, um den Blick auf jene Stimmen der Geschichte zu fokussieren, die bewusst zum Schweigen gebracht worden sind. Seine Kunstpraxis zeigt, dass diese Stimmen zwar zum Schweigen gebracht werden können, aber trotzdem nicht stumm sind. Die Stimmen hinterlassen Spuren und werden in Form intimer Akte der Fürsorge, Gesten, Spiegelungen und Verkörperungen weitergegeben.

 

Nach Nottingham Contemporary (UK) (26.10.2020 – 18.04.2021) und der Präsentation im Museion geht die Ausstellung im Herbst 2021 weiter ans CRAC Occitanie in Sète (F) (09.10.2021 – 06.02.2022). Die Ausstellung besteht aus einem Bestand von Werken, die an alle drei Orten gezeigt werden, die jedoch an jedem Ort in enger Zusammenarbeit mit dem Künstler eine autonome Installation erfahren.

 

Kurator: Bart van der Heide. In Zusammenarbeit mit: Frida Carazzato
Eine Kooperation mit
Nottingham Contemporary und CRAC Occitanie.

 

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