Trương Công Tùng

The Disoriented Garden… A Breath of Dream

Ausstellung
Truong Cong Tung, The Disorientated Garden… a Breath of Dreams, film still. Multimedia video installation, a collaboration between human, machine, plants, insects, light, darkness, soil, stone, water, wind, rain, and the spirits… Dimension variable, 2023 – ongoing.
08.11.2024—06.01.2025

Museion -1

Produziert von der Han Nefkens Foundation

Kuratiert von Bart van der Heide
Pressevorbesichtigung und Eröffnung: 07.11.2024, um 19 Uhr
Museion -1

Partnerinstitutionen: San Art, Vietnam; Sa Sa Art Projects, Kambodscha; Jim Thompson House Museum, Thailand; Busan Museum of Art, Südkorea; Prameya Art Foundation, Indien

Gemeinsam mit fünf Partnerinstitutionen in Südostasien gehört das Museion dem Auswahlkomitee des Han Nefkens Foundation – Southeast Asian Video Art Production Grant an, einer von dem Privatsammler Han Nefkens ins Leben gerufenen Initiative zur Förderung des zeitgenössischen Schaffens im Bereich der Videokunst.

Truong Cong Tung, The Disorientated Garden… a Breath of Dreams, installation view.  Photo credit: Marisa Srijunpleang, Courtesy of the Jim Thompson Art Center, the James H.W. Thompson Foundation

Das Komitee unterstützt jedes Jahr eine*n Künstler*in aus Südostasien mit 15.000 US-Dollar bei der Produktion einer neuen Videoarbeit, die anschließend in sämtlichen kooperierenden Institutionen zu sehen sein wird. Das Siegervideo des Jahres 2024, The Disoriented Garden…A Breath of Dream von Trương Công Tùng, wird im Untergeschoss -1 des Museion gezeigt und der Museumssammlung gestiftet. Der Neuzugang zur Sammlung ist das Ergebnis einer Public-private-Partnership und wird die Sparte der Videokunst erweitern, den internationalen künstlerischen Dialog mit dem südostasiatischen Raum vertiefen sowie die Bedeutung des Storytelling im Medium Video für die Sammlung des Museion unterstreichen.

Der diesjährige Preisträger Trương Công Tùng wurde 1986 in Dak Lak geboren und wuchs in einer ethnischen Minderheit im Grenzgebiet zwischen Vietnam, Laos und Kambodscha auf. Nach dem Studium der Lackmalerei entwickelte er einen Stil, der sich durch den Einsatz einer großen Bandbreite von Medien auszeichnet. Seine mit der ersten Fördervergabe bedachte Videoarbeit The Disoriented Garden… A Breath of Dream porträtiert in abstrakter Weise das Zentrale Hochland von Vietnam.

Sie ist inspiriert von der Vorstellung eines alten, verwilderten Gartens als fruchtbarem Boden für nebeneinander bestehende Geschichten, Zeitebenen, menschliche und nicht-menschliche Wesen, die sich diesem fiktiven Raum jeweils eingeprägt haben und zu einer abstrakten Darstellung der Region verbinden. Besucher*innen können sich der Videoarbeit oder auch der Gesamtinstallation aus verschiedenen Perspektiven annähern: der anthropologischen, der poetischen, der historischen, der ökologischen oder aber der geträumten. Im Video aufscheinende Lichtpunkte (Geister? Unser Bewusstsein? Eine Fehlfunktion der Kamera?), Insekten, Geräusche des Waldes, Gräser, Tiere und Pflanzen – sie alle stellen Gesprächspartner in der epischen Erzählung eines fernen Landes dar.

Die Videoarbeit besteht aus verschiedenen Szenen, die weder durch eine gemeinsame Bildstimmung noch durch den Kamerastil zusammengehalten und auch nicht durch eine traditionelle Form der Erzählung miteinander verknüpft werden; ihnen gemeinsam ist allein die Tatsache, dass sie in unterschiedlichen Gebieten des Zentralen Hochlands von Vietnam realisiert wurden. In der Zusammenführung der Bilder gelingt es dem Künstler, einen meditativen Raum entstehen zu lassen – eine traumartige Sphäre, die uns gestattet, die verschiedenen Realitäten der Region zu erkunden und zu verstehen.

In einigen Szenen erscheint die Natur als ein unberührtes, vormodernes und nicht vom Menschen beanspruchtes Land. Tatsächlich war dieses aber im Laufe der Zeit Kolonisationen verschiedenster Art unterworfen, die wiederum Auswirkungen auf Sitten und Gebräuche, Glaubensvorstellungen und die Beziehung zur Natur hatten. Heute ist die Region ein Standort für die Massenproduktion von Nutzholz und landwirtschaftlichen Erzeugnissen, und die von den indigenen Gemeinschaften als heilig verehrten Bäume wurden ersetzt durch kommerzielle Arten, die eine Handelsware bilden. So sind die einst üppig begrünten Hügel inzwischen bedeckt von gepflegten Kaffee- und Pfefferplantagen – eine Geschichte, die sich in vergleichbarer Weise in zahlreichen Weltregionen wiederholt.

So wie der Klimawandel Menschen und Tiere zur Umsiedlung zwingt, so setzen sich gemeinsam mit ihnen auch kleinste materielle und immaterielle Dinge in Bewegung. Von Setzlingen bis hin zur Spiritualität wandern sie weiter und schlagen Wurzeln in fremden Umgebungen, wohingegen anderes unweigerlich verschwindet.

Truong Cong Tung, The Disorientated Garden… a Breath of Dreams, installation view.  Photo credit: Marisa Srijunpleang, Courtesy of the Jim Thompson Art Center, the James H.W. Thompson Foundation

Trương Công Tùng

Trương Công Tùng (geb. 1986, lebt und arbeitet in Ho Chi Minh City, Vietnam) wuchs in Dak Lak im Umfeld verschiedener ethnischer Minderheiten des Zentralen Hochlands von Vietnam auf. Im Jahr 2010 schloss er sein Studium der Lackmalerei an der Ho Chi Minh Fine Arts University ab. Mit Forschungsinteressen im Bereich der Wissenschaft, Kosmologie, Philosophie und Umwelt bedient er sich einer Vielzahl von Medien, darunter Video, Installation, Malerei und gefundenen Objekten. Seine Werke spiegeln persönliche Betrachtungen angesichts von kulturellen und geopolitischen Prozessen der Modernisierung, die ihren Niederschlag in der Ökologie ebenso wie in Glaubensvorstellungen oder der Mythologie eines Landes finden. Darüber hinaus ist Tùng Mitglied des Kollektivs Art Labor (gegründet 2012), das an der Schnittstelle von bildender Kunst und Sozialwissenschaften arbeitet und es sich zur Aufgabe gemacht hat, alternative nicht-formale Formen von Wissen anhand künstlerischer und kultureller Aktivitäten in verschiedenen öffentlichen Kontexten und Umgebungen zu schaffen.

Angaben zur Videoinstallation

Trương Công Tùng
The Disoriented Garden… a Breath of Dream
Multimedia-Videoinstallation, eine Zusammenarbeit zwischen Mensch, Maschine, Pflanzen, Insekten, Licht, Dunkelheit, Erdreich, Gestein, Wasser, Wind, Regen und Geistern …
Maße variabel
2023 – fortlaufend

Truong Cong Tung, The Disorientated Garden… a Breath of Dreams, installation view. Photo credit: Marisa Srijunpleang, Courtesy of the Jim Thompson Art Center, the James H.W. Thompson Foundation

Trương Công Tùng

The Disoriented Garden… A Breath of Dream

Ausstellung

Ort: Museion -1

Kuratiert von Bart van der Heide
Pressevorbesichtigung und Eröffnung: 07.11.2024, um 19 Uhr
Museion -1

Partnerinstitutionen: San Art, Vietnam; Sa Sa Art Projects, Kambodscha; Jim Thompson House Museum, Thailand; Busan Museum of Art, Südkorea; Prameya Art Foundation, Indien

Produziert von und in Zusammenarbeit mit der
Han Nefkens
Institutional Partners
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