Programm 2025
Highlights

THE SOFTEST HARD: Kunst als gewaltloser urbaner Widerstand

News
Nicola L., Little TV Woman: ‘I Am the Last Woman Object’, 1969. Courtesy XXO Collection © Nicola L. Collection and Archive.  Photo: Kyle Knodell
28.11.2024

„Zur Feier unseres 40-jährigen Bestehens spiegelt das Museion-Programm 2025 das stetig wachsende Potenzial eines öffentlichen Museums. Im Zeichen der neu etablierten Forschungslinie THE SOFTEST HARD begreifen wir Kunst als eine Kraft für Wohlbefinden, Widerstand und soziale Verantwortung. Durch belebende Ausstellungen, aufstrebende Stimmen und Kooperationen wie mit der unibz für den Masterstudiengang FOAM werden wir künftige Generationen weiter darin bestärken, Kultur und Stadtraum zu gestalten.“

Bart van der Heide, Direktor Museion.

 

Bozen, den 27. November 2024. Unter dem Titel THE SOFTEST HARD knüpft Museion mit einer neuen inhaltlichen Leitlinie an sein letztes multidisziplinäres Langzeit-Forschungsprojekt TECHNO HUMANITIES an: Im Fokus der Recherchen steht die Rolle der Kunst als urbane und gesellschaftliche Praxis und gewaltfreie Form des Widerstands. In Zeiten allgegenwärtiger internationaler Gewalt gilt es, sanfte Radikalität als Stärke zu erkennen, die Demokratie, Solidarität, Emanzipation und Gleichheit fördert. Die neue Forschungslinie beleuchtet künstlerische Ausdrucksformen des urbanen Aktivismus und unterstreicht die Bedeutung von Orten kollektiven Handelns und sozialen Engagements.

Als ein wichtiger Knotenpunkt für Experimente und Austausch erkennt Museion weiterhin seine Vorbildrolle als öffentliches Museum im Wandel – nicht nur durch die Kraft der Kunst, sondern auch über innovative Formate, soziale Nachhaltigkeit, Bildung und den Erhalt kulturellen Erbes. Im Vordergrund dieser Vision steht die Zusammenarbeit mit Bildungseinrichtungen. Eine starke Partnerschaft mit Schulen, die besondere Aufmerksamkeit für soziales Wohlbefinden und das ambitionierte, gemeinsam mit der unibz entwickelte Masterprogramm FOAM – Future of Art Museums – sind nur einige Beispiele für Strategien, mit denen Museion auch die nächste Generation kreativer Denker*innen fördern wird.

Auch im kommenden Jahr stärkt das Ausstellungsprogramm die Sichtbarkeit internationaler Gegenwartskunst in der Region mit zwei umfassenden Werkschauen, die in Kooperation mit weiteren renommierten europäischen Institutionen realisiert werden.

Dan Christensen, O, 1968. © Estate of Dan Christensen. Courtesy Berry Campbell, New York  

Unter dem Titel Graffiti eröffnet im Frühjahr eine Gruppenausstellung, die anhand von über 50 internationalen Positionen die Entwicklung einer globalen Kunstform von der Erfindung der Sprühdose über Arbeiten moderner Graffiti-Writer*innen bis hin zu Werken zeitgenössischer Künstler*innen aufzeigt. Als zweite große Ausstellung folgt im Herbst eine Retrospektive auf das kühne Werk von Nicola L., deren weiche Skulpturen, tragbare Leinwände, öffentliche Performances und filmische Arbeiten von einem feministischen und antirassistischem Aktivismus durchdrungen sind. Realisiert wird die erste große durch Europa tourende Überblicksausstellung in Zusammenarbeit mit dem Camden Art Centre (London), dem Frac Bretagne (Rennes) und der Kunsthalle Wien.

Museion präsentiert seine wachsende Sammlung nicht nur im Rahmen internationaler Ausstellungen, sondern macht sie auch über das Programm der Museion Academy zugänglich. Dabei wird ein Hauptaugenmerk auf die sich im Archivio di Nuova Scrittura befindlichen Editionen von Francesco Conz und ihren Verbindungen zur Fluxus-Kunst liegen. Zudem wird dem Südtiroler Künstler Sven Sachsalber ein spezielles Forschungsprojekt gewidmet. Das Programm 2025 wartet darüber hinaus mit der Präsentation von Neuerwerbungen und wegweisenden Publikationen wie etwa Tutto qui? auf. Die erste umfassende Studie über die einflussreiche italienische Künstlerin Lucia Marcucci, die für ihre visionäre Verwendung von Sprache in der Kunst bekannt war, entsteht in Zusammenarbeit mit der Ar/Ge Kunst in Bozen sowie mit Unterstützung durch das Programm des Italian Council (2024), das von der Generaldirektion für zeitgenössische Kreativität des italienischen Kulturministeriums gefördert wird. Zudem erweitert Museion seinen Wirkungsbereich durch bedeutende Leihgaben, etwa in Kooperation mit der Kantonsbibliothek Lugano anlässlich einer Ausstellung zum Archivio di Nuova Scrittura, die in Partnerschaft mit dem Museum Mart entwickelt wird. Diese wichtigen Initiativen werden über den Verlauf des gesamtes Jahres einen lebendigen und grenzüberschreitenden kulturellen Austausch fördern.

Robert Lax, Red - yellow – blue, 1990. Museion Collection Photo: Augustin Ochsenreiter

Auch im Jahr 2025 wird das Museion Art Club Forum einen kraftvollen Raum für Subkulturen sowie eine Bühne für experimentelle Musik, Dichtung und Performance bieten. Am 13. September veranstaltet Museion gemeinsam mit Transart ein 24-Stunden-Fest, um den 40. Jahrestag seit Gründung der Stiftung Museion 1985 sowie das 25-jährige Bestehen von Transart zu feiern. Gleichzeitig erinnert diese Veranstaltung, bei der Türen rund um die Uhr geöffnet sein werden, an die unvergessene Eröffnung des Museion-Neubaus 2008. Somit sind alle eingeladen, das motivierende Zusammenkommen von Kunst, Gemeinschaft und der außergewöhnlichen Energie zu erleben, die das Museion als einen kulturellen Multiplikator in Bozen und darüber hinaus auszeichnet.

Die Stiftung Museion. Museum für moderne und zeitgenössische Kunst mit Sitz in 39100 Bozen, Piero Siena Platz 1, sucht eine*n Leiter*n für die Marketing- und Kommunikationsabteilung

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