Museion Art Club – TALKING PAST EACH OTHER

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#Contemporary positions
18.02.2025

Zusammenkommen durch Worte, Begegnungen und kulinarische Performances

17.02.2025 –31.03.2025
Abschlussveranstaltung 17.04.2025 im Museion
Kuratiert vom Museion Art Club
Unterstützt von der holländischen Botschaft in Italien
In Zusammenarbeit mit BASIS Vinschgau Venosta

Der Museion Art Club präsentiert, unterstützt von der holländischen Botschaft in Italien und in Zusammenarbeit mit BASIS Vinschgau Venosta das Projekt TALKING PAST EACH OTHER (Aneinander vorbeireden / Parlare unə accanto all’altrə), eine erweiterte künstlerische Residenz, die sich der Poesie und Kulinarik widmet und in einem einzigartigen performativen Dinner am 17. April gipfelt.

Das Projekt teilt die Residenz in zwei Phasen in Bozen: vom 19. Februar bis 9. März und vom 17. März bis 31. März 2025. Geladen sind holländische Spoken-Word-Künstler*innen mit Migrationshintergrund. Während der Residenz treten sie in Dialog mit lokalen Kreativen, Köch*innen und Forschenden, um das Thema Missverständnis – oft als Hindernis gesehen – als kreative Möglichkeit zu erkunden. Die Dauer der Residenz ist eine Reflexion darüber, wie viel Zeit eine Begegnung in Anspruch nimmt. Innerhalb dieses Zeitraums haben die Künstler*innen die Gelegenheit, sich mit dem Territorium und lokalen Kunstschaffenden vertraut zu machen und selbst für eigene Missverständnisse zu sorgen.

Der Höhepunkt des Projekts ist ein performatives Dinner am 17. April im Museion. Hier nehmen die in den vorangegangenen Wochen gesammelten Erfahrungen Form an – durch Essen, Poesie und Performance. Dieses multisensorische Dinner lädt das Publikum dazu ein, Sprache jenseits von Worten zu erfahren, indem es die Schnittstelle von Kulturen, künstlerischen Ausdrucksformen und Geschmackserlebnissen erkundet. Mit diesem gemeinsamen Erlebnis werden kulturelle und sprachliche Barrieren und Missverständnisse überwunden.

Zu den eingeladenen Künstler*innen gehören Gershwin Bonevacia (Dichter, Performer und ehemaliger Stadtdichter von Amsterdam) und Daniëlle Zawadi (Autorin und Spoken-Word-Künstlerin mit kongolesisch-holländischer Herkunft). Die Residenz wird durch die Teilnahme innovativer Köch*innen wie Jakob Haller und weiteren, des Sound-Künstlers Manuel Oberkalmsteiner a.k.a. Zolf & Saturn, des Musikers und Komponisten Valentin Gasser, der Kuratorin Elisa Barison und der Bühnenbildnerin Sara Burchia bereichert.

Das Projekt wird abgerundet durch eine Sonderpublikation, die Rezepte und Poesie miteinander verwebt, sodass Leser*innen die Erfahrungen der Residenz und des performativen Dinners nacherleben können. Das Buch wird sowohl in physischer Form als auch digital auf der Plattform des Museion Art Club verfügbar sein (depositary.art/talking-past-each-other).

Talking Past Each Other ist mehr als nur eine Veranstaltung – es ist eine Erfahrung, die die Dynamik von Sprache, Begegnungen verschiedener Identitäten und die unerwartete Schönheit von Missverständnissen aufzeigt.

Gäste und Mitwirkende

Gershwin Bonevacia

Gershwin Bonevacia ist Dichter, Autor und Performer. Von März 2019 bis Januar 2022 war er Stadtdichter von Amsterdam und schrieb monatlich ein Gedicht für Het Parool. Sein Erfolg als Dichter war aufgrund seiner Legasthenie nicht selbstverständlich, doch gerade der Kampf mit den Worten machte ihn zu einem kreativen Sprachkünstler.

Daniëlle Zawadi

Daniëlle Zawadi (*1999) schreibt Prosa und performt Spoken Word. Ihre Geschichten handeln oft davon, was es bedeutet, als junge Person der zweiten Generation in den Niederlanden zu leben. Geboren in der Demokratischen Republik Kongo, aufgewachsen in den Niederlanden, reflektiert sie in ihrer Arbeit ihre bikulturelle Identität. Sie schreibt über Freundschaft und wie sich deren Bedeutung mit der Zeit verändert. Als Teil der GenZ sieht sie ihre Texte als Momentaufnahmen, die nicht nur auf Holländisch, sondern auch Französisch und Englisch erscheinen.

Jakob Haller

Jakob Haller absolvierte eine Ausbildung als Koch und verfeinerte seine Fähigkeiten in renommierten Restaurants, darunter vier Jahre in Kopenhagen. 2015 kehrte er nach Südtirol zurück und schloss sich dem Hof seiner Schwiegerfamilie, dem Hof des Wandels in St. Pauls, an. Dort schlug er einen neuen Weg ein – den Anbau nährstoffreicher Lebensmittel, die Regeneration der Landschaft und eine nachhaltige Landwirtschaft als Lebensgrundlage. Der Hof des Wandels ist ein vielseitiger Polykulturbetrieb, der regenerative Anbaumethoden nutzt, um Gemüse, Obst, Kräuter und Blumen für die lokale Bevölkerung zu produzieren. Neben dem landwirtschaftlichen Betrieb bietet Jakob Workshops zu Fermentation und regenerativer Landwirtschaft an. Als Koch kombiniert er hofeigene und regional bezogene Zutaten mit globalen kulinarischen Traditionen und schafft so köstliche und nährstoffreiche kulinarische Erlebnisse.

Valentin Gasser

Der Multiinstrumentalist und Komponist Valentin Gasser erhielt den ersten Saxophonunterricht von seinem Vater und besuchte bis 2010 die Musikschule Bozen bei Hans Tutzer. Von 2010 bis 2018 studierte er an der Konservatorium Wien Privatuniversität (später Universität für Musik und Kunst) zuerst Jazz-Saxophon (bei Prof. Thomas Huber) und anschließend Jazz-Komposition & Arrangement (Prof. Andy Middleton). Neben dem Saxophon spielt er unter anderem auch Klavier, Gitarre, Querflöte, Klarinette, Schlagzeug und Trompete. Seit Sommer 2018 lebt Valentin Gasser wieder in Bozen, unterrichtet (hauptsächlich Saxophon und Klavier), spielt in diversen Ensembles sowie als Solist, komponiert und arrangiert (sowohl Jazz, als auch Klassik und symphonische Blasmusik).

Elisa Barison

Elisa Barison (*1992, Vipiteno) ist eine freiberufliche Kuratorin und Autorin mit Fokus auf das Zusammenspiel von ländlichen und urbanen Räumen. Sie lebt und arbeitet auf einem Hof in Brixen, wo sie Wein und Slow Flowers anbaut.

Manuel Oberkalmsteiner a.k.a. Zolf & Saturn

Manuel Oberkalmsteiner (*1981) ist ein Musiker und Sound Artist aus Bozen, der sich seit vielen Jahren mit Field Recordings und der Klangästhetik von Orten beschäftigt. Er ist Teil des experimentellen Impro-Duos KNRRZ und Mitbegründer des Musiklabels LAGRINDNOIRE für experimentelle Musik. Seit Jahren kreiert er Sound-Installationen und Sound-Performances und bietet Workshops zur experimentellen, auf Field Recordings basierenden Musik an. Mit seinem Solo-Musikprojekt ZOLF & SATURN verbindet er elektronische Musik mit akustischen Instrumenten und Field Recordings. Bisher hat er drei Alben veröffentlicht und tritt regelmäßig auf nationalen sowie internationalen Bühnen auf.

Sara Burchia

Sara Burchia studierte Bühnen- und Kostümbild an der Universität der Künste in Graz und war während ihres Studiums an verschiedenen Theaterprojekten beteiligt. Seit ihrem Abschluss im Jahr 2015 arbeitet sie als freiberufliche Bühnen- und Kostümbildner, vor allem in Südtirol. Ihr Werk umfasst Produktionen wie Punk Rock und Der Junge mit dem längsten Schatten an den Vereinigten Bühnen Bozen. Am Stadttheater Bruneck gestaltete sie die unheimliche Bühnenwelt für Macbeth. Seit mehreren Jahren entwirft sie großflächige und verspielte Bühnenbilder für die Freilichtspiele Lana. Bei Carambolage hat sie eine Reihe markanter Bühnenbilder geschaffen, darunter das visuell eindrucksvolle Name: Sophie Scholl und Die Laborantin (2023). Zu ihren jüngsten Arbeiten gehören auch Die Nacht so groß wie wir (Vereinigte Bühnen Bozen, 2024), Gletscher (Märchenhaftes Theater, 2024) und Der Traam (2024), ein elektro-elektronisches Musical.