Museion Art Club

COMMON GROUND

RETREAT

#Awareness
19.—22.06.2025

Ütia de Pütia, Würzjoch / Prato delle Erbe / Ju de Börz, St. Martin in Thurn / San Martino in Badia / San Martin de Tor, Gadertal / Val Badia 

Teil von

Der Museion Art Club freut sich, den Start von Common Ground - Ein Happening in zwei Teilen bekanntzugeben. Der erste Teil ist ein Retreat in ländlicher Umgebung und ein experimentelles Kulturevent, das inmitten der beeindruckenden Naturlandschaft am Würzjoch in Südtirol, bei der Ütia de Pütia, stattfindet. Das Programm läuft vom 19. bis 22. Juni 2025 und findet seinen Höhepunkt in einer öffentlichen Sommersonnenwendfeier am Abend des 21. Juni, zu der alle herzlich eingeladen sind.

Das Projekt eröffnet einen intensiven Zugang zu Themen wie Zugehörigkeit, Fürsorge und Gemeinschaftsbildung, vermittelt durch unmittelbare Naturerfahrungen. Die Teilnehmenden setzen sich mit traditionellen Vorstellungen von Zugehörigkeit auseinander, etwa zur eigenen Herkunft, zu einem Ort oder zu einer Gemeinschaft. Diese Vorstellungen werden hinterfragt, indem ländliche und urbane Praktiken unter dem Leitgedanken von Fürsorge und einem experimentellen Ansatz zusammengeführt werden. Workshops, gemeinsame Rituale, geteilte Mahlzeiten und künstlerische Interventionen verbinden sich zu einer lebendigen Auseinandersetzung mit der Frage, wie wir uns mit Landschaft, Herkunft und miteinander verbinden können. Durch sinnliche Erfahrungen entsteht ein Raum für Heilung, Erdung und das gemeinsame Entwerfen neuer Formen des Zusammenlebens. So wird ein echter gemeinsamer Boden geschaffen, auf dem die Zukunft von Gemeinschaft gedacht und erprobt werden kann.

Die Teilnehmenden begegnen auch Kunstwerken aus der Sammlung des Museion, die vom Vermittlungsteam aktiviert werden, sowie einer Pop-up-Bibliothek mit dem Ziel, Kunst und Kultur auch außerhalb des Museums zugänglich zu machen.

Retreat

19.–22.06.2025

Das viertägige Retreat bei Ütia de Pütia bringt rund 40 Teilnehmende zusammen, die eine temporäre Gemeinschaft bilden. Grundlage dafür sind radikale Vorstellungskraft, lokale Traditionen und kreative Ausdruckskraft. Geplante Aktivitäten:

• Goddess Journal mit Thea Unteregger
Worldbuilding-Workshop mit Flavio Pintarelli
Keramik-Workshop mit lokalen Materialien mit Julian Burchia
Kräutermythologie-Wanderung mit Irene Hager
Zeitgenössischer Hexentanz mit der Choreografin und Tänzerin Elisabeth Ramoser
Abendliche Performance von Marc Herbst
Tägliches gemeinsames Kochen mit Marion Klammer und Julian Larger

Sommersonnenwendfeier

21.06.2025, 20:30

Der Höhepunkt des Retreats ist die Sommersonnenwendfeier, die am 21. Juni von 20:30 Uhr bis Mitternacht öffentlich zugänglich ist. Besucher*innen sind eingeladen, sich bei Ütia de Pütia zu versammeln, um einen Abend mit Kunst, Musik und Ritualen zu erleben:

 

•Konzert von James Bach
•Tanz, geleitet von Elisabeth Ramoser
•Kollaborativer Forschungsimpuls mit Beatrice Cera: Imaginary Glossary of Belonging
•Zeremonielles Bergfeuer zu Ehren vorchristlicher Sonnenwendtraditionen

Common Ground ist ein kulturelles Projekt in zwei Teilen, das in ländlichen und städtischen Gebieten Südtirols stattfindet und das Thema Zugehörigkeit untersucht - wo wir dazugehören, wie wir dazugehören, mit wem und mit was wir dazugehören. Das Projekt besteht aus Veranstaltungen, die bestehende Annahmen über die Grenzen zwischen ländlicher und urbaner Identität und Raum in Frage stellen. Dieser Dialog vereint Aspekte handwerklicher Zusammenarbeit, soziale Aktivierung, performative Interaktion und offene Reflexion.

Common Ground möchte einen Raum schaffen, in dem vermeintliche Gegensätze als verbindende Kräfte neu gedacht werden können, und die Wahrnehmung stärken, dass zeitgenössische Kunst auch außerhalb des Museums im Leben der Menschen eine Rolle spielt. Der zweite Teil - die städtische Erkundung - wird Mitte Dezember stattfinden. Die Veranstaltungen werden zugänglich und offen gestaltet sein und die urbane Wahrnehmung von Wandel und Transformation reflektieren. Dabei sollen städtische Herausforderungen – wie Einsamkeit, ökonomisches Denken und Selbstbestimmung – thematisiert und gleichzeitig Geselligkeit, Zusammenarbeit und Kreativität gefeiert werden.

Wir danken unseren technischen Sponsoren: Biokistl Südtirol, Caroma, Dr. Schär, Freedl, Massimo Zero und Plose      

Flavio Pintarelli

Flavio Pintarelli ist Schriftsteller und Marketingstratege. Er beschäftigt sich mit kritischer, digitaler und visueller Kultur. Er hat Reportagen, Essays und Erzählungen für Internazionale, Domus, Not, Il Tascabile, Ultimo Uomo, Prismo, The Towner, Domani, Ludica, Singola, Manarot, La Foresta und weitere Magazine geschrieben. Zu seinen Veröffentlichungen zählen zwei Essays: Su Facebook (:duepunti, 2013) und Stupidi giocattoli di legno (Agenzia X, 2014); sowie eine Sammlung von Erzählungen: Cronache della Metropoli (Ledizioni, 2019). Außerdem hat er an mehreren Anthologien und Essay-Sammlungen mitgewirkt.

James Bach - Martin Spitaler

James Bach, geboren 1988, ist ein Komponist und Musiker aus Norditalien. Er empfängt Musik wie eine Antenne aus dem Universum. Mit einer akustischen Gitarre, Effektgeräten und einer Loop-Station, verschmilzt er Melodien, Harmonien und Rhythmen zu mitreißenden Klanggeschichten. Bekannt ist er für seine Outdoor-Performances, bei denen er die Herzen und Augen zum Leuchten bringt.

Wanda (ex. Hyper Gastro)

Marion Klammer ist eine erfahrene Köchin, die in verschiedenen Sterne Restaurants gearbeitet hat. Julian Larger ist Künstler, der sich in verschiedenen Medien, vor allem in der Fotografie, ausdrückt. 2024 haben sie gemeinsam im Pop-Up Wanda mitgewirkt und realisieren seither leidenschaftlich immer wieder kulinarische Projekte.

JUL Keramik - Julian Burchia

Julian Burchia arbeitet seit zwanzig Jahren mit Ton. Anfangs als Hobby und mittlerweile als Beruf. Er ist autodidaktischer Keramiker, hat gelernt und lernt durch Ausprobieren, Bücher und durch den Austausch mit Keramiker*innen wie Peter Chiusole, Veronika Thurin, Giovanni Maffucci und Simon Iurino. Seit 2017 konzentriert er sich besonders auf die Anwendung von in der Natur gesammelten Tonen und anderen Rohstoffen, die er zu keramischen Objekten verwandelt.

Irene Hager

Irene Hager, geboren 1970 und studierte Pädagogik und Germanistik, Museumspädagogik und Ausstellungskommunikation. Sie lebt in Auer (Südtirol) und ist Referentin zum Thema Wollverarbeitung, Kräuterkunde, Sagen und Mythen. Den Sommer verbringt sie auf der Alm, ist Selbstversorgerin mit Herz und Verstand. Ihre Erfahrungen hat sie in mehreren Sachbüchern weitergegeben z.B. Die Kraft der Kräuter nutzen Löwenzahn Verlag.

Thea Unteregger

Thea Unteregger ist Kunsthistorikerin, Künstlerin, Kulturvermittlerin und Autorin. Sie ist an indigenem Wissen in den Alpen interessiert und forscht gerne an der Schnittstelle zwischen Alltag und Ritual, Konzept und Praxis. In ihrem Buch 28 Göttinnen begibt sich sich auf die Spuren weiblicher Spiritualität im Alpenraum. In ihren Collagen gibt sie den Zwischenwelten Ausdruck. In ihren Seminaren lädt sie ein, das sinnliche und übersinnliche im täglichen Leben zu finden. 

Elisabeth Ramoser

Elisabeth Ramoser,  Tänzerin, Choreografin, Performance-Künstlerin und Bildhauerin. Sie verbindet klassische Tanztechniken mit zeitgenössischen,  experimentellen Bewegungsformen und erforscht so die spannende Schnittstelle zwischen traditioneller Tanzkunst und innovativer Performance. Ihre vielseitige Ausbildung – von kampfkunsttraining, Luftakrobatik Workshops in Flamenco, orientalischem und intensivem zeitgenössischem Tanz bis hin zu interdisziplinären Projekten in bildender Kunst – spiegelt ihr tiefes Interesse an der Verbindung von Körper, Bewegung, Raum und Ausdruck wieder. In ihren Performances, Kursen und Workshops öffnet sie Räume, in denen Tanz zum Erlebnis und Alltag zur lebendigen Inszenierung wird.

Marc Herbst

Marc Herbst ist Forscher an der Freien Universität Bozen-Bolzano und Mitglied des Museion Art Club. Diese Common Grounds-Aktivität ist zugleich die Juni-Ausgabe einer monatlichen Performance/Workshop-Reihe zu Themen, für die er sich besonders begeistert. Er ist ein interdisziplinärer Künstler und Forscher, der in unterschiedlichen Kontexten arbeitet – in Zusammenarbeit mit Gemeinschaften, Bewegungen und manchmal niemanden. Außerdem ist er Mitherausgeber des Journal of Aesthetics & Protest.

Paola Boscaini

Paola Boscaini ist bildende Künstlerin, Kulturproduzentin und Grafikdesignerin mit Sitz in Bozen, Italien. Sie hat einen Bachelor of Fine Arts in Bildender Kunst von der Akademie der Schönen Künste in Florenz sowie einen Master-Abschluss von der Albertina Akademie der Schönen Künste in Turin. Sie ist Mitbegründerin von Corrispondenze (seit 2021), einem partizipationsbasierten künstlerischen und redaktionellen Projekt, und arbeitet als Kulturproduzentin für die Kooperative Lungomare. Ihre Praxis umfasst Workshops, fotografische Recherchen, die Aktivierung ortsbezogener Praktiken und die Produktion von Publikationen, wobei der Schwerpunkt auf Partizipation als Katalysator für geteiltes Wissen und kollektives Schaffen liegt.

Beatrice Cera

Beatrice Cera ist eine italienische Kulturarbeiterin und Designerin. Sie absolvierte einen Bachelor in Design und Kunst an der Freien Universität Bozen (Italien) sowie einen Master in Photography & Society an der Königlichen Akademie der Schönen Künste in Den Haag (Niederlande). Seit 2022 ist sie Teil des mitbegründeten Radiokollektivs Radio Echo. Inspiriert von feministischer Theorie schafft Beatrice in ihrer Praxis Räume, in denen Fürsorge durch den Austausch von Erfahrungen, Gespräche und kollektives Lernen erfahrbar wird. Diese Räume nehmen unterschiedliche Formen an – Workshops, Publikationen, gemeinsame Mahlzeiten, Lesesessions und Vorträge. Neben ihrer künstlerischen Tätigkeit arbeitet Beatrice auch als Dozentin, Kuratorin und Autorin in Italien und den Niederlanden.

COMMON GROUND

Museion Art Club, Retreat

19.—22.06.2025

Ort: Ütia de Pütia, Würzjoch / Prato delle Erbe / Ju de Börz, St. Martin in Thurn / San Martino in Badia / San Martin de Tor, Gadertal / Val Badia 

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musla musei provinciali
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