Riccardo Benassi und Cristina Rizzo: Techno Casa Plus

30.07.2015, 22:00
Cristina Rizzo e Riccardo Benassi, Techno Casa Plus, Museion Facciata Mediale, 2015. Foto Luca Meneghel, courtesy of the artists.

21.00 h: Gespräch des künstlerischen Leiters von Tanz Bozen Emanuele Masi mit Riccardo Benassi und Cristina Rizzo. 22.00 h: Projektion und Tanzperformance.

Außen zeigt ein Video mal einen Himmel, mal einen Regenbogen in grellen und poppigen Farben, in dem technische Geräte und Einrichtungsgegenstände wie Schreibtische, Stühle oder Hocker plötzlich in Bewegung geraten. Innen arbeiten fünf Tänzerinnen und Tänzer zu rhythmischer Musik an unterschiedlichen Turngeräten. Das ist keine Halluzination sondern eine verblüffende und hypnotisierende Inszenierung, die Besucherinnen und Besucher oder – besser – Zuschauerinnen und Zuschauer beim nächsten Termin der Projektionsreihe auf der Medienfassade des Museion erwartet. Im Juli arbeitet das Haus dabei mit Tanz Bozen zusammen – der Abend eröffnet die Off-Stage Veranstaltungen des Festivals.

“Tecno Casa Plus” beschäftigt sich mit Merkmalen zeitgenössischer Existenz, vor allem aber mit dem privaten Wohnraum und dessen Einrichtung, die im digitalen Zeitalter der Smartphones immer steriler und standardisierter wird – und immer häufiger einer Büroausstattung gleicht. Dazu kommt der zunehmende Einsatz technischer Hilfsmittel, die unseren Lebensalltag steuern. In diesem Sinn verlieren unsere Wohnungen an Konkretheit und lösen sich als individuell gestaltete Räume auf.

Riccardo Benassi bewegt sich in seiner künstlerischen Arbeit zwischen klanglichen und visuellen Ausdrucksmitteln. Er wurde 1982 in Cremona geboren und lebt und arbeitet derzeit im Rahmen eines von den Artisti per Frescobaldi geförderten Aufenthalts im Künstlerhaus Bethanien in Berlin. Seine Arbeiten wurden in öffentliche und private Sammlungen in Italien und im Ausland aufgenommen und in bedeutenden Kunstzentren ausgestellt. Auswahl: VeneKlasen/Werner, Berlin; MAXXI, Rom; Macro, Rom; MAMbo, Bologna; Museo Marino Marini, Florenz; Deutsche Bank Kunsthalle, Berlin; PAC, Mailand; NCCA, Moskau; OCAT, Shanghai. Riccardo Benassi veröffentlichte die Publikationen „Lettere dal sedile del passeggero quando nessuno è al volante“ (Mousse Publishing 2010), „Briefly, Ballare“ (Danilo Montanari 2012), „Attimi Fondamentali“ (Mousse Publishing 2012), „Techno Casa“ (Errant Bodies 2015) und „Sicilia Bambaataa“ (NERO Publishing 2015).

Die in Florenz lebende Tänzerin, Performerin und Choreographin Cristina Rizzo wurde an der Martha Graham School of Contemporary Dance in New York ausgebildet. Nach ihrer Rückkehr nach Italien hat sie in verschiedenen Projekten mitgearbeitet wie Teatro Valdoca, Roberto Castello, Stoa/Claudia Castellucci, Mk, Virgilio Sieni und Santasangre. Sie gehört zu den Gründern der „Compagnia Kinkaleri“ mit der sie seit 2007 in der internationalen zeitgenössischen Tanzszene präsent ist. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen wie den Premio Lo Straniero und den Premio Ubu. Seit 2008 geht sie bei der Produktion experimenteller Choreographien eigene Wege. Am 2., 3. und 4. Juli zeigt Christina Rizzo gemeinsam mit der Choreographin und Künstlerin Valentina Desideri in den Räumen der ar/ge Kunst in Bozen das Projekt „Studio Practice: On the Act of Reading“. Am 24. Juli stellt sie im Rahmen von Tanz Bozen das Stück „Bolero Effect (Rapsodia_The long version)” mit Live-Musik von Simone Bertuzzi.

Darsteller: Annamaria Ajmone, Davide Valrosso, Sebastiàn Collado, Alice Raffaelli, Evelin Stadler.aa

Riccardo Benassi und Cristina Rizzo: Techno Casa Plus

Media Façade, Performance

30.07.2015, 22:00
23.07.2015, 22:00
16.07.2015, 22:00
09.07.2015, 21:00

Kuratorin: Frida Carazzato

In Koproduktion mit
Tanz Bozen