Der Hoffnung folgend: das Museion Programm 2024

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04.12.2023

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„Mit HOPE, dem dritten Kapitel der TECHNO HUMANITIES haben wir es uns 2023 zum Ziel gesetzt, Räume der Hoffnung, der Gemeinschaft und der Zugehörigkeit zu schaffen und das Museum als aktiven Ort der Geschichtsschreibung und Vorstellungskraft zu begreifen.

‚Woher kommen wir, und wohin wollen wir gehen?‘ bleibt auch 2024 eine zentrale Frage in Hinblick auf eine kritische und fruchtbare Auseinandersetzung mit dem kulturellen Erbe und den Dialog zwischen jungen visionären Künstler*innen und historischen Bezugsfiguren. Im Mittelpunkt des sowohl regional als auch international ausgerichteten Programms stehen nachhaltige Formen der Koproduktion, Gemeinschaftsbildung und Solidarität.“

Bart van der Heide, Direktor des Museion

Akram Zaatari, 2007-2014, Footnote to Hashem el Madani: Studio Practices: excerpt from Kissing series. Photos by Hashem El Madani, 1950s Copyright: Akram Zaatari, Courtesy of the artist and Sfeir-Semler Gallery Beirut/Hamburg

Im Jahr 2024 legt das Museion seinen Fokus auf nachhaltiges soziales Engagement. Dies zeigt sich nicht nur anhand gegenwärtiger und historischer Modelle künstlerischer Praxis, sondern auch durch die Einbindung von institutionellen und privaten Kooperationspartner*innen und Stiftungen für den Ausbau des Ausstellungsprogramms und des Sammlungsbestands. Im Zentrum steht dabei die Förderung junger Künstler*innen und der transdisziplinäre Austausch zwischen regionalen und internationalen Positionen.

Was folgt der Hoffnung? Das Ausstellungsprogramm im Frühjahr bringt in vielerlei Hinsicht eine neue Blüte: Regenerative Praktiken stehen im Mittelpunkt von RENAISSANCE, einer großen Werkschau junger Künstler*innen aus Südtirol und Mailand. Ihre Arbeit an den Schnittstellen zwischen bildender und angewandter Kunst, Autonomie und Zugehörigkeit steht ebenso im Geiste historischer italienischer Positionen: Parallel wird das Werk des Künstlers und Verlegers Ezio Gribaudo in Kooperation mit dem Grazer Kunstverein und dem Archivio Gribaudo in Turin aus gegenwärtiger, internationaler Perspektive neu beleuchtet.

 

Weitere historische Schlüsselfiguren in Italien, deren nachhaltiges soziokulturelles Engagement Modellcharakter für die institutionelle Praxis hat, sind Alberto Garutti oder Ugo Carrega: Ihre Projekte des Cubo Garutti und Mercato del Sale stehen im Zentrum zweier Sammlungspräsentationen. Durch ihre Arbeit an Büchern, in Akademien oder Kulturzentren teilen alle drei historischen Künstler eine tragende transdisziplinäre Vermittlerrolle in der Verbindung regionaler und internationaler Kunstszenen. 2024 wird außerdem der 100. Geburtstag des Grödner Künstlers Adolf Valazza gefeiert, weshalb ihm das Museion eine Hommage mit Werken aus der Sammlung widmet.

Schließlich bespielt ab September die Sammlung Enea Righi, eine der wichtigsten internationalen Sammlungen zeitgenössischer Kunst, zum zweiten Mal seit 2010 das gesamte Gebäude und vertieft damit die langjährige Partnerschaft mit dem Museion. Unter dem Virginia Woolf entlehnten Titel AMONG THE INVISIBLE JOINS versammelt die Ausstellung sozialpolitisch engagierte und poetisch bewegende Werke etablierter und junger internationaler Positionen zwischen Kunst, Architektur und Design.

Ezio Gribaudo in his studio, Turin Copyright Archivio Gribaudo, Turin

Weitere zentrale Beispiele für die Schnittstellen zwischen privatem und öffentlichem Engagement sind zwei Kooperationen mit internationalen Stiftungen und damit verbundene Stipendien für junge zeitgenössische Kunst: RENAISSANCE findet anlässlich der Vergabe des mit 60.000 Schweizer Franken dotierten VG Awards an eine*n regionale*n Künstler*in durch die Stiftung Vordemberge-Gildewart statt; des Weiteren vergibt das Museion gemeinsam mit der Han Nefkens Foundation ein Produktionsstipendium für südostasiatische Medienkünstler*innen,   das jährlich eine Videoarbeit im Wert von 15.000 US-Dollar finanziert. In diesem Jahr wird der Künstler Trương Công Tùng gefördert, dessen neuer Film 2024 in verschiedenen Institutionen in Asien sowie in Bozen gezeigt und anschließend in die Sammlung des Museion aufgenommen wird.

Im Sinne der Recherchereihe der TECHNO HUMANITIES und der gemeinsam im Team formulierten Vision und Mission versteht das Museion seine Arbeit auch 2024 als nachhaltige, transdisziplinäre und holistische Praxis. Nach wie vor gilt es, das Museion in seiner visionären, bewahrenden und vermittelnden Rolle für die regionale und internationale Kunst und kreative Ökosysteme zu stärken und seine Aktivitäten und Handlungsfelder in allen drei Projektbereichen – Exhibitions, Museion Academy und Museion Art Club – durch vielseitige Allianzen weiter auszubauen. Die Erweiterung, Bewahrung, Pflege und Präsentation der Sammlung sowie der Austausch mit lokalen Publikums- und Interessengruppen, Communities, privaten, unternehmerischen, institutionellen und akademischen Partner*innen bildet den Kern der Museion Academy und des Museion Art Club.