Sonic Youth Pavilion

Dan Graham konzipierte diese Installation, die auch eine Skulptur, ein architektonisches Element und ein Ausstellungsraum ist, 2008 für die Ausstellung “Sonic Youth etc.: Sensational Fix” im Museion. Das im Erdgeschoss des Museums positionierte raumgreifende Werk nimmt die Form eines Pavillons aus Stahl, Glas und Einwegspiegelwänden an, der betreten werden kann – eine Umgebung, die sowohl für den Blick von draußen nach innen oder von innen nach draußen erlaubt.

Der Pavillon aus der Sammlung Museion ist ein Einzelstück, das der Künstler nicht nur als architektonisches Element entworfen hatte, sondern auch als Display für multimediale Inhalte. Deshalb sind in diesem Werk Videostationen untergebracht, mit denen der*die Besucher*in interagieren kann. In diesem Sinn wird der Pavillon zum Spielort für zwei Präsentationen der Programmgestaltung der Passage, die das Video als Medium und Instrument einer allumfassenden künstlerischen Recherche analysieren.

Die erste Präsentation (17.03 – 04.06) mit dem Titel My Bolzano. Sguardi sulla città bezieht sich auf die Zusammenarbeit zwischen dem Museion und ZeLIG – der Schule für Dokumentarfilm, Fernsehen und Neue Medien in Bozen. Vier Videostationen präsentieren im Pavillon die ersten Doku-Übungen von Studierenden des ersten Ausbildungsjahrs, die sich auf die Stadt und ihre Einwohner*innen konzentrieren und dazu beitragen sollen, eine eigene Autor*innen-Sprache zu entwickeln. Der Pavillon wird somit zu einer Art Fenster für die Ausbildungstätigkeit der Schule und der erste Schritte im Umgang mit dem Medium Video.

My Bolzano erzählt mit der Filmkamera von der persönlichen und noch jungen Beziehung zum städtischen Umfeld. Indem diese unterschiedlichen Sichtweisen Dan Grahams Installation besetzen, leiten sie einen symbolischen Dialog mit urbanen Räumen ein, die aufgrund der Transparenz des Pavillons und der Architektur des Museums wahrnehmbar sind.

Die zweite Präsentationwird von Autor und Kurator Saim Demircan mit dem Titel Time Frame (09.06 – 03.09) ist drei Künstler*innen gewidmet, die Film und Video als Dokumentations-Werkzeugefür Ausstellungen eingesetzt haben. Dabei kann es sich, um Entwicklungen spezifischer Aufnahmetechniken oder auch Arbeiten mit dem Filmmaterial handeln – jedoch sind diese immer strukturellen, kooperativen und subjektiven Ansätze auf halbem Weg zwischen Kunst und Dokumentation zuzuordnen.