unlearning categories

Ausstellung
Morchella esculenta (Morchel)  Foto, Courtesy Ursula Peintner
27.06.—23.08.2020

Ausstellung zu den Kunstankäufen 2012–2018 der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol, Abteilung Deutsche Kultur

Ausstellung und Katalog zu den Kunstankäufen 2012–2018 der Autonomen Provinz Bozen-Südtirol Abteilung Deutsche Kultur: Die Ausstellung unlearning categories umfasst über 60 Arbeiten von 50 Künstlern und Künstlerinnen. Die Ausstellung lädt dazu ein, vertraute Sichtweisen aufzugeben und neue Narrationen in Landschaften zu entdecken. Wie bei einem Waldspaziergang werden unerwartete Perspektiven und Beziehungen zwischen menschlichen und nichtmenschlichen Wesen, die den Wald und die Kunstwerke bewohnen, eröffnet.

“Angehäuftes Wissen und Kategorien wie Mensch, Pflanze, Tier sind fest in uns verankert. Was, wenn einem ein überholtes Wissen im Wege steht? Wie kann dieses verlernt werden? Begriffe funktionieren oft nicht mehr, es ist nötig, verinnerlichte Formen der Weltbeschreibung zu verlernen und Methoden des Konstruierens, Verortens und Kritisierens der Wirklichkeit neu zu denken“ so die Kuratorinnen Simone Mair und Lisa Mazza (BAU) zum Konzept der Ausstellung, das eine immer aktueller werdende Fragestellung anspricht.

Courtesy Kunstankäufe, Land Südtirol, Abtlg. Dt. Kultur. Foto Luca Guadagnini / Lineematiche

unlearning categories präsentiert erstmals Werke, die die Südtiroler Landesregierung im Zeitraum 2012-2018 erworben hat. Für die Ausstellung verlassen über 60 Werke von 50 Künstlern und Künstlerinnen ihren gewohnten Platz in den öffentlichen Arbeitsräumen, wo die Werke mit Menschen, Büromöbeln, Pflanzen, Urlaubspostkarten und anderen Objekten in Beziehung stehen, um für 59 Tage in den Räumlichkeiten des Museion zu „verweilen“. Ausgehend von zeitgenössischen Denkerinnen wie Donna Haraway und Anna Tsing lädt die Ausstellung dazu ein, ein überkommenes Wissen und herkömmliche Kategorien aufzugeben, um die Komplexität unseres Daseins bzw. die Symbiose von menschlichem und nichtmenschlichem Leben neu zu entdecken. Das kuratorische Narrativ dringt dabei in die Tiefe und verwendet als Metapher das unterirdische, unsichtbare System der Mykorrhiza, einer Symbiose, wo Pilz und Pflanze über ein Feinwurzelsystem miteinander verbunden sind.

In diesem Sinn ist die Ausstellung als eine imaginäre Untersuchung des Waldes konzipiert, die in acht „Momenten“ gegliedert ist: Mischwesen, Materie, Linien, Kollektivität, Porosität, Fugen, Sedimente, Gefüge. Alle Werke sind durch ihren Bezug auf die Gegenwart charakterisiert: sie versuchen sie zu verstehen, zu kommentieren, das Unsichtbare sichtbar zu machen, Verbindungen offenzulegen oder zur Diskussion zu stellen. Wie soll man sich die Ausstellung ansehen? “Mit derselben Aufmerksamkeit und Langsamkeit, mit der man Pilze sucht, mit neugierigem und aufmerksamem Blick, um dem Unbekannten zu begegnen und das Bekannte wiederzuentdecken und – beim Betrachten der Kunstwerke – neue Denkräume sich öffnen zu lassen,” schreiben die Kuratorinnen von BAU.

Das Konzept der Ausstellung spiegelt sich in dem von insalata mista studio entwickelten Ausstellungsdesign, das sich mit seiner Farbpalette an der Pflanzenwelt orientiert und sich bei den Beschriftungen organischer Formen bedient. Zugleich mit der Ausstellung erscheint der zweite Band des Sammlungskatalogs “Arbeiten. Lavori in corso”, der alle im Zeitraum 2012-2018 von der deutschen Kulturabteilung der Autonomen Provinz Bozen angekauften Werke enthält. Er wurde von der Abteilung Deutsche Kultur erarbeitet und ist Teil der Ausstellung.

Slideshow
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unlearning categories

Ausstellung

Kuratorinnen: Simone Mair und Lisa Mazza - BAU
Ausstellungsdesign: insalata mista studio

In Kollaboration mit
Abteilung Deutsche Kultur

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