Die Bibliothek des Museion ist ein hochspezialisiertes Zentrum zur Dokumentation moderner und zeitgenössischer Kunst.
Sie beherbergt seit 1991 erworbene Schriften und Kataloge zu Künstler*innen, künstlerischen Bewegungen und Ausstellungen. Derzeit umfasst sie etwa 30.000 Ausstellungskataloge und Monografien, 800 seltene Bücher und Künstler*innenbücher sowie Abonnements von 30 internationalen Fachzeitschriften. Besucher*innen können sich hier mit der Geschichte der Institution und ihrem kulturellen Erbe beschäftigen. Dem Museumsteam bietet sie Unterstützung bei der bibliografischen Recherche zu den Ausstellungen und Veranstaltungen des Museion und bei der Dokumentation von Aktivitäten der in der Sammlung vertretenen Künstler*innen.
Seit Januar 2011 befindet sich der Bestand der Museumsbibliothek infolge eines Abkommens zwischen der Stiftung Museion und der Freien Universität Bozen in einer eigenen Abteilung der Universitätsbibliothek. Ebenso wie die Buchbestände der Fakultät für Design und Künste ist sie öffentlich zugänglich und einsehbar und ein Großteil ihres Bestandes steht zur Ausleihe zur Verfügung.
Service
Für die Nutzung ist eine vorherige Anmeldung bei der Bibliothek der Freien Universität Bozen unter Vorlage eines gültigen Personalausweises erforderlich. Die Jahresgebühr beträgt 10,00 €
Die Bibliothek bietet neben dem lokalen Ausleihservice auch einen Fernleihdienst sowie Schulungen und eine Fachberatung an. Es stehen Lesesäle, Gruppenarbeitsräume sowie ruhige Arbeitsnischen für das individuelle Studium zur Verfügung.
Die Bestände der Museion-Bibliothek sind über den Onlinekatalog der Universitätsbibliothek recherchierbar.
Bibliotheksnutzer*innen im Besitz einer gültigen Library Card haben über das openAIR-Netz kostenlosen Zugang zum Internet.
Die Öffnungszeiten der Bibliothek des Museion entsprechen jenen der Universitätsbibliothek Bozen
Infos und Kontakte
Piazza Università 1 – 39100 Bolzano
t. +39 0471 012300
f. +39 0471 012309
library@unibz.it
Alessandra Riggione
t. 0471 012320
alessandra.riggione@museion.it
Sammlung von seltenen Büchern und Künstler*innenbüchern
Seit ihrer Gründung im Jahr 1991 sammelt die Bibliothek des Museion aktiv Künstler*innenbücher in Würdigung dieser besonderen Kunstform. Die Sammlung wird in den Archiven des Museums sicher verwahrt und steht anlässlich von Ausstellungen oder zu besonderen Forschungszwecken auch für eine Ausleihe zur Verfügung.
Dank der großzügigen Schenkung des Sammlers Paolo Della Grazia hat sich das Archivio di Nuova Scrittura (dt. Archiv des neuen Schreibens) als Herzstück der Sammlung von Künstler*innenbüchern etabliert. Die durch Della Grazia 1988 in Mailand gegründete künstlerische Vereinigung verwahrt ein umfangreiches künstlerisches und dokumentarisches Erbe über jede Form des künstlerischen Ausdrucks, bei dem sowohl das Wort als auch das Zeichen zum Einsatz kommen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt dabei auf der italienischen visuellen Poesie mit Werken von Künstler*innen wie Vincenzo Accame, Vincenzo Agnetti, Mirella Bentivoglio, Irma Blank, Ugo Carrega, Ugo La Pietra und Lamberto Pignotti.
Die Sammlung umfasst zudem internationale Künstler*innen der Gruppe Art & Language, Robert Barry, Julien Blaine und Jean-François Bory, sowie Beiträge aus globalen künstlerischen Bewegungen Brasiliens, Österreichs, Deutschlands, Frankreichs und Osteuropas. Zu ihren prominenten Vertreter*innen gehören Augusto und Haroldo de Campos, Décio Pignatari, Heinz Gappmayr, Eugen Gomringer, Hansjörg Mayer, Gerhard Rühm, Paul de Vree, Henri Chopin, Ilse und Pierre Garnier, Jiří Valoch, Josef Hiršal und Bohumila Grögerová.
Künstlerbücher von Carl Andre, Daniel Buren, On Kawara, Joseph Kosuth, Sol LeWitt, Richard Long, Ed Ruscha und Lawrence Weiner repräsentieren die Bewegungen der Konzeptkunst, der Land-Art und des Minimalismus, während Fluxus durch Künstler wie George Brecht, Giuseppe Chiari, Daniel Spoerri, Ben Vautier, Robert Filliou und Dieter Roth vertreten ist. Ein gesonderter Bereich widmet sich aktuellen Kreationen von Künstler*innen, die das Wort mit weiteren künstlerischen Ausdrucksformen von der Fotografie über Design und Werbung bis hin zur Architektur und Musik verbinden.