Die Sammlung
Die Sammlung des Museion entsteht seit den späten 1980er-Jahren und umfasst derzeit an die 4.400 Werke. Die Erweiterung der Sammlung erfolgt aus Ankäufen, Leihgaben und Schenkungen aufgrund einer gezielten Sammlungsstrategie und in der Zusammenarbeit mit privaten Sammlungen.
Der Fokus der Sammlung lag zunächst auf Künstler*innen der italienischen Avantgarden mit einer starken Öffnung zum mitteleuropäischen Raum. In den Folgejahren konzentrierte sich das Museum auf spezifische Sammlungsbereiche und erarbeitete ein eigenständiges Profil mit inhaltlichen Schwerpunkten. Zu den Schwerpunkten zählt insbesondere die Lichtkunst, von der kinetischen Kunst über Positionen der 1950er- und 1960er-Jahre bis hin zu jüngsten raumgreifenden Konzepten. Ein weiterer Fokus gilt den vielfältigen Beziehungen zwischen Wort und Bild: Dieser umfangreichste Werkbestand der Sammlung hat dank der großzügigen Schenkung eines erheblichen Teils der Sammlung des Archivio di Nuova Scrittura von Paolo Della Grazia im Jahr 2021 nochmals eine bedeutende Erweiterung erfahren.
Das Museion tätigt gezielt Neuerwerbungen aus den Einzel- und Gruppenausstellungen und berücksichtigt gleichermaßen Werke von Künstler*innen aus dem internationalen wie regionalen Kunstkontext. Die künstlerischen Reflexionen in Zusammenhang mit dem 2020 initiierten langfristigen Forschungsprojekt TECHNO HUMANITIES bilden einen jüngsten Sammlungsschwerpunkt.
Die Kunstwerke der Sammlung werden bewahrt, international verliehen und in ständig neuen Zusammenhängen präsentiert. Die Fokus-Ausstellungen in der Museion Passage spiegeln die Aktualität der Sammlung und deren globale Perspektive wider.
Die Kooperationen mit privaten Sammlungen beruhen auf Werten des Teilens und der Solidarität. Wesentliche Partner in dieser Hinsicht sind das Archivio di Nuova Scrittura, die Sammlung Enea Righi und die Sammlung der Stiftung Südtiroler Sparkasse.
Für Anfragen zur Ausleihe von Kunstwerken: elena.bini@museion.it
Für Anfragen zur Ausleihe fotografischer Materialien: katia.cont@museion.it / elena.bini@museion.it
Sehen Sie sich die Online-Sammlung an
Archivio di Nuova Scrittura
Die Sammlung des Archivio di Nuova Scrittura (ANS) beinhaltet einen der größten Bestände an Kunstwerken, Büchern und Dokumenten zur Beziehung von Bild und Sprache, die der Mailänder Sammler Paolo Della Grazia seit 1988 zusammengetragen hat. Sie wurde 1998 in Form einer kostenlosen Leihgabe an das Museion (die Kunstwerke) und das Mart in Rovereto (die Bibliothek und das Archiv) übergeben und den beiden Museen zwischen 2019 und 2021 schließlich als Schenkung übereignet. Das Archivio di Nuova Scrittura im Museion umfasst einen Nukleus von 1800 Werken italienischer und internationaler Künstler*innen, die in experimentellen Ausdrucksformen die Beziehung zwischen Wort und Bild erkunden, so etwa in den Bewegungen der visuellen und konkreten Poesie. Im Laufe der Jahre hat das Museion diesen Sammlungskern anhand von Forschungsprojekten, Neuerwerbungen und Kooperationen weiter ausgebaut.
Auf der Plattform VVV-VerboVisualeVirtuale sind die gesamten im Museion und Mart verwahrten Sammlungsbestände des ANS abrufbar.
Die Sammlung Enea Righi
Die Sammlung Enea Righi gehört zu den wichtigsten Privatsammlungen zeitgenössischer Kunst in Italien. In ihr sind verschiedene künstlerische Gattungen und Ausdrucksformen vertreten, darunter Video, Fotografie, Malerei, Skulptur, Architektur und Performance, wobei besondere Akzente auf der Thematisierung des Körpers und dem gesellschaftspolitischen Aktivismus liegen. Was alle Werke der Sammlung trotz ihrer großen Unterschiedlichkeit verbindet, ist eine große Sensibilität im Hinblick auf künstlerische Formen, in denen Intellektualität und Materialität, Konzeptualität und Sinnlichkeit, Engagement und Form einander begegnen.
Die rund 100 Werke, die dem Museion in Form einer kostenlosen, mehrjährigen Leihgabe übergeben wurden, ergänzen die Museumssammlung beispielsweise im Bereich der Fotografie, der Lichtarbeiten (Gabriel Kuri) oder auch die Werksammlungen einzelner Künstler*innen (Mirosław Bałka, Alighiero Boetti, Roni Horn, Gordon Matta-Clark).