Museion Art Club

Queer technologies

Biopolitics, emancipation and world-making.

#LGBTQIA+ #Feminism
18.11.2022   18:30—20:00

Museion

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João Florêncio im Gespräch mit Shu Lea Cheang und Mary Maggic

Auf Englisch
Dieser Talk wird auch auf dem MUSEION YouTube Kanal live gestreamt

In diesem Gespräch beziehen sich João Florêncio (Kulturtheoretiker), Shu Lea Cheang (Künstlerin) und Mary Maggic (Künstler*in) auf ihre eigenen Arbeiten und setzen sich damit mit der Biopolitik biomedizinischer Technologien und mit Strategien zur deren Aneignung und Nutzung für politisch emanzipatorische Projekte zum Aufbau von feministischen und queeren Welten auseinander.

João Florêncio ist Senior Lecturer für die Geschichte der modernen und zeitgenössischen Kunst und der visuellen Kultur an der Universität von Exeter (Großbritannien). Als Queer-Kulturtheoretiker des Körpers und der Sexualität und der damit verknüpften visuellen Kulturen erforscht er die Art und Weise, wie der begehrende Körper als Ort der kreativen Weltgestaltung in modernen und zeitgenössischen Kulturen produziert, kontrolliert, vermittelt und angefochten wird. João Florêncios Arbeiten sind in Zeitschriften wie Porn Studies, Sexualities, Performance Research, Performance Philosophy, Somatechnics und Radical History Review sowie in verschiedenen Sammelbänden erschienen. Er ist der Autor von Bareback Porn, Porous Masculinities und Queer Futures: The Ethics of Becoming-Pig (Routledge, 2020).

Shu Lea Cheang ist eine Künstlerin und Filmemacherin, deren Arbeit darauf abzielt, Geschlechter und Genres sowie operative Strukturen und Systeme neu zu definieren. Ihre genreübergreifenden Gender-Hacking-Praktiken stellen existierende operative Mechanismen und die der Gesellschaft, der Geografie, der Politik und wirtschaftlichen Strukturen auferlegten Grenzen in Frage. Sie ist eine Pionierin der Net Art. Ihre Arbeit BRANDON (1998 - 99) war die erste Webkunst, die vom Solomon R. Guggenheim Museum in New York in Auftrag gegeben und in die eigene Sammlung aufgenommen worden war. Ihre Spielfilme FRESH KILL (1994), I.K.U. (2000) und FLUIDø (2017), die jeweils als Ecocybernoia, Sci-Fi-Cyberpunk und  Sci-Fi-Cypherpunk bezeichnet werden, sollen ein neues Genre des queeren Sci-Fi-Kinos definieren. Nach der Besetzung des Cyberspace in den 1990er Jahren und ihrem Rückzug in die Post-Netcrash-BioNet-Zone beschäftigt sich Cheang in ihrem aktuellen Werkzyklus mit viraler Liebe und Bio-Hack. Derzeit arbeitet Cheang an dem Propjekt UKI, einem viralen Sci-Fi-Alt-Reality-Kino.

Mary Maggic ist eine*ein nicht-binäre Künstler*in und Forscher*in, die*der an der unscharfen Schnittstelle zwischen Körper- und Genderpolitik und kapitalistischen ökologischen Entfremdungsprozessen arbeitet. Seit 2015 nutzt sie*er das Biohacking häufig als xenofeministische Methodik und kollektive Praxis der Pflege, um unsichtbare Abhängigkeiten von molekularer Biomacht zu entmystifizieren. Nach dem Abschluss des Masterstudiengangs am MIT Media Lab (Design Fiction) 2017 wurde ihr*sein Projekt Open Source Estrogen beim Prix Ars Electronica in Hybrid Arts ausgezeichnet. 2019 absolvierte sie*er eine zehnmonatige Fulbright-Residency in Yogyakarta (Indonesien), um die Beziehung zwischen javanischer Mystik und der Umweltverschmutzung durch Plastikmüll zu untersuchen. Maggic erhielt die Knight Arts + Tech Fellowship 2022 und gehört dem Online-Netzwerk Hackteria: Open Source Biological Art, dem Theaterwerkstatt-Kollektiv Aliens in Green und dem asiatischen feministischen Kollektiv Mai Ling an. Sie*er ist Mitarbeiter*in des radikalen Unterrichtsprojekts Pirate Care und der CyberFeminism Index Collection.

Queer technologies

Veranstaltung

18.11.2022, 18:30—20:00

Ort: Museion

Topics
#LGBTQIA+ #Feminism